Was sind Nanopartikel in Sonnenschutzmitteln?

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Sie haben sich für einen natürlichen Sonnenschutz entschieden. Vielleicht empfinden Sie ihn als gesündere Alternative für sich und die Umwelt, oder Sonnenschutzmittel mit synthetischen Wirkstoffen reizen Ihre empfindliche Haut.

Dann hört man von „Nanopartikeln“ in manchen natürlichen Sonnenschutzmitteln, und gleichzeitig stößt man auf alarmierende und widersprüchliche Informationen über diese Partikel, die einen stutzig machen. Mal ehrlich, muss die Wahl eines natürlichen Sonnenschutzmittels wirklich so kompliziert sein?

Angesichts der Informationsflut kann man leicht den Überblick verlieren. Deshalb wollen wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und Nanopartikel in Sonnenschutzmitteln unvoreingenommen betrachten: ihre Sicherheit, die Vorteile und die Gründe, warum man sie in Sonnenschutzmitteln haben möchte.

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Was sind Nanopartikel?

Nanopartikel sind unglaublich kleine Partikel eines bestimmten Stoffes. Sie sind weniger als 100 Nanometer dick. Zum Vergleich: Ein Nanometer ist 1000-mal dünner als ein einzelnes Haar.

Nanopartikel können zwar auch natürlich entstehen, beispielsweise in Form winziger Gischttröpfchen, die meisten werden jedoch im Labor hergestellt. In Sonnenschutzmitteln werden Zinkoxid und Titandioxid als Nanopartikel verwendet. Diese Inhaltsstoffe werden vor der Zugabe zum Sonnenschutzmittel in ultrafeine Partikel zerlegt.

Nanopartikel waren erstmals in den 1980er-Jahren in Sonnenschutzmitteln erhältlich, setzten sich aber erst in den 1990er-Jahren richtig durch. Heutzutage können Sie davon ausgehen, dass Ihre natürliche Sonnencreme mit Zinkoxid und/oder Titandioxid Nanopartikel enthält, sofern nicht anders angegeben.

Die Begriffe „Nano“ und „mikronisiert“ sind synonym. Daher enthält Sonnenschutzmittel mit der Kennzeichnung „mikronisiertes Zinkoxid“ oder „mikronisiertes Titandioxid“ Nanopartikel.

Nanopartikel finden sich nicht nur in Sonnenschutzmitteln. Viele Hautpflege- und Kosmetikprodukte wie Make-up, Shampoos und Zahnpasta enthalten mikronisierte Inhaltsstoffe. Sie werden außerdem in Elektronik, Textilien, kratzfestem Glas und vielem mehr eingesetzt.

Nanopartikel verhindern, dass natürliche Sonnenschutzmittel einen weißen Film auf der Haut hinterlassen.

Bei der Wahl Ihrer natürlichen Sonnencreme haben Sie zwei Möglichkeiten: solche mit Nanopartikeln und solche ohne. Der Unterschied zwischen den beiden wird sich auf Ihrer Haut zeigen.

Sowohl Titandioxid als auch Zinkoxid sind von der FDA als natürliche Sonnenschutzmittel zugelassen. Beide bieten einen Breitband-UV-Schutz, wobei Titandioxid in Kombination mit Zinkoxid oder einem anderen synthetischen Sonnenschutzmittel die beste Wirkung erzielt.

Zinkoxid und Titandioxid wirken, indem sie UV-Strahlen von der Haut reflektieren und sie so vor der Sonne schützen. Und sie sind sehr wirksam.

In ihrer normalen, nicht-nanoskaligen Form sind Zinkoxid und Titandioxid sehr weiß. In Sonnenschutzmitteln hinterlassen sie einen deutlich sichtbaren, undurchsichtigen weißen Film auf der Haut. Denken Sie an den typischen Rettungsschwimmer mit dem weißen Fleck auf dem Nasenrücken – genau, das ist Zinkoxid.

Hier kommen Nanopartikel ins Spiel. Sonnenschutzmittel mit mikronisiertem Zinkoxid und Titandioxid ziehen viel besser in die Haut ein und hinterlassen keinen Film auf der Haut. Die ultrafeinen Nanopartikel machen das Sonnenschutzmittel weniger deckend, aber genauso wirksam.

Die überwiegende Mehrheit der Studien kommt zu dem Schluss, dass Nanopartikel in Sonnenschutzmitteln sicher sind.

Nach aktuellem Kenntnisstand scheinen Zinkoxid- oder Titandioxid-Nanopartikel unbedenklich zu sein. Die Langzeitwirkungen der Verwendung von mikronisiertem Zinkoxid und Titandioxid sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Anders ausgedrückt: Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Langzeitanwendung völlig unbedenklich ist, aber auch keinen Beweis dafür, dass sie schädlich ist.

Manche bezweifeln die Sicherheit dieser mikronisierten Partikel. Aufgrund ihrer geringen Größe können sie über die Haut aufgenommen werden und in den Körper eindringen. Wie viel davon aufgenommen wird und wie tief sie eindringen, hängt von der Größe der Zinkoxid- oder Titandioxidpartikel und der Art der Verabreichung ab.

Was passiert eigentlich mit dem Körper, wenn Zinkoxid- oder Titandioxid-Nanopartikel aufgenommen werden? Leider gibt es auch darauf keine eindeutige Antwort.

Es wird vermutet, dass sie die Zellen unseres Körpers belasten und schädigen und so die Alterung sowohl innerlich als auch äußerlich beschleunigen könnten. Um dies endgültig zu klären, sind jedoch weitere Forschungen notwendig.

Inhalation von Titandioxid in Pulverform führt nachweislich bei Laborratten zu Lungenkrebs. Mikronisiertes Titandioxid dringt zudem deutlich tiefer in die Haut ein als mikronisiertes Zinkoxid und kann die Plazenta passieren sowie die Blut-Hirn-Schranke überwinden.

Bedenken Sie jedoch, dass viele dieser Informationen auf der oralen Einnahme von Titandioxid beruhen (da es in vielen Fertigprodukten und Süßigkeiten enthalten ist). Zahlreiche Studien zu topisch angewendetem mikronisiertem Titandioxid und Zinkoxid zeigen, dass diese Inhaltsstoffe nur gelegentlich in der Haut nachgewiesen werden, und selbst dann nur in sehr geringen Konzentrationen.

Das bedeutet, dass selbst bei der Anwendung einer Sonnencreme mit Nanopartikeln diese möglicherweise nicht über die oberste Hautschicht hinaus eindringen. Die absorbierte Menge variiert stark je nach Zusammensetzung der Sonnencreme, und ein Großteil dringt – wenn überhaupt – nur oberflächlich in die Haut ein.

Nach aktuellem Kenntnisstand scheinen Sonnenschutzmittel mit Nanopartikeln sicher und sehr wirksam zu sein. Unklarer ist jedoch, welche Auswirkungen eine langfristige Anwendung auf die Gesundheit haben kann, insbesondere bei täglicher Anwendung. Es gibt zwar keinen Beweis dafür, dass die langfristige Verwendung von mikronisiertem Zinkoxid oder Titandioxid schädlich ist, aber wir wissen nicht, welche Auswirkungen (falls überhaupt welche) auf Haut und Körper haben.

Ein Wort von Verywell

Denken Sie daran: Tägliches Auftragen von Sonnenschutz ist eine der besten Maßnahmen für die langfristige Gesundheit Ihrer Haut (und gleichzeitig die beste Anti-Aging-Methode). Ein großes Lob dafür, dass Sie Ihre Haut so aktiv schützen!

Es gibt so viele natürliche Sonnenschutzmittel, sowohl mit als auch ohne Nanopartikel – da ist bestimmt auch das Richtige für Sie dabei. Sonnenschutzmittel mit mikronisiertem (auch als Nanopartikel bezeichnetem) Zinkoxid oder Titandioxid ergeben ein Produkt, das weniger klebrig ist und besser einzieht.

Wenn Sie Bedenken wegen Nanopartikeln haben, verwenden Sie eine nicht-mikronisierte Sonnencreme. Diese enthält größere Partikel, die weniger wahrscheinlich von der Haut aufgenommen werden. Der Nachteil ist, dass nach dem Auftragen ein weißer Film auf der Haut zurückbleibt.

Eine weitere Möglichkeit, falls Sie Bedenken haben, besteht darin, Produkte mit mikronisiertem Titandioxid ganz zu meiden, da dieser Inhaltsstoff mit möglichen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht wird. Bedenken Sie jedoch, dass die meisten dieser Probleme durch das Einatmen oder Verschlucken von Titandioxid-Nanopartikeln und nicht durch die Aufnahme über die Haut verursacht wurden.

Natürliche Sonnenschutzmittel, ob mikronisiert oder nicht, unterscheiden sich stark in ihrer Konsistenz und ihrem Hautgefühl. Wenn Ihnen eine Marke nicht zusagt, probieren Sie einfach eine andere aus, bis Sie die richtige für sich gefunden haben..

 


Veröffentlichungsdatum: 12. Juli 2023